| Wenn die Effizienz von Gebäuden durch dickere
Dämmung, Superfenster und hocheffiziente Wärmerückgewinnung
verbessert wird, so sinkt der Jahresheizwärmebedarf. Die Herstellungskosten
steigen aber mit den verbesserten Eigenschaften. Diese steigen sogar umso
mehr, je niedriger der bereits erreichte Verbrauch ist. Das ist das "Gesetz
des schwindenden Grenznutzens". Es scheint daher kaum eine Chance
zu geben, die Heizwärmebedarfswerte mit vertretbarem wirtschaftlich
vertretbaren Aufwand unter etwa 30 kWh/(m²a) zu drücken. Das
war die weitverbreitete Ansicht der Bauträger in Europa, und deshalb
gab es nur wenige Versuche, Gebäude mit noch besserem Wärmeschutz
zu errichten. Derzeit gerät die Einstellung jedoch ins Wanken, weil
sich die Kenntnisse über das Passivhaus-Konzept sehr schnell ausbreiten:
Kann man auf ein konventionelles Heizsystem verzichten, so lassen sich
auch die Kosten hierfür einsparen; dies allein kann einen großen
Teil der Mehrkosten für die hocheffiziente Lüftung, die besseren
Fenster und die Wärmedämmung finanzieren. Darüber hinaus
sind die Betriebskosten eines Passivhauses extrem niedrig (50 bis 100
€ Heizkosten im Jahr); bezieht man die kapitalisierten Energiekosten
mit ein, so können schon heute Passivhäuser gebaut werden, deren
Lebenszykluskosten die eines konventionellen Neubaus nicht übersteigen.
Die Abbildung unten stellt diese Zusammenhänge grafisch dar. Der
Verlauf der Kurve beruht auf Kostenberechnungen für zahlreiche Beispielgebäude
und auf abgerechneten Kosten realer Objekte. |