Komponenten
Aus dynamischen Simulationsrechnungen ergibt sich nun, dass die Heizlast von 10 W/m² im mittel- europäischen Klima gerade dann unterschritten wird, wenn der jährliche Energiebedarf für Raumheizung maximal 15 kWh/(m²a) beträgt das ist weniger als ein Zehntel dessen, was im Gebäudebestand derzeit verbraucht wird. Wird die Grenze von 15 kWh/(m²a) unterschritten berechnet nach PHPP 1999 , so handelt es sich von der Gebäudehülle her um ein Passivhaus. Darüber hinaus sind im Passivhaus aber auch der Verbrauch für die Warmwasserbereitung und der Haushaltsstromverbrauch verringert. Insgesamt lautet die Zielsetzung, den gesamten Endenergieverbrauch für alle Haushaltsanwendungen um 75% zu reduzieren.
Wie lässt sich dieser ausgesprochen geringe Wärmebedarf erreichen? Der Querschnitt durch das erste Prototyp- Passivhaus in Darmstadt zeigt die wesentlichen Merkmale:
- Passivhäuser sind supergedämmt mit Dämmstoffdicken bis zu 40 cm. Der Wärmedurchgangskoeffizienten liegt bei 0,15 W/(m²K) für alle Aussenbauteile (Dach, Wand, Kellerdecke bzw. Bodenplatte) natürlich wärmebrückenfrei und luftdicht.
- Die Fenster, bestehen aus Dreifachverglasungen mit 2 Beschichtungen und sorgen für passive solare Gewinne, welche die Wärmeverluste auf der Südseite sogar in den Wintermonaten übersteigen (um 0,7 W/(m²K); g-Wert 50-60%).
- Unter Zuhilfenahme einer Lüftungsanlage wird die Luft regelmässig erneuert und in Kombination mit einer hocheffizienten Wärmerückgewinnung die Lüftungswärmeverluste stark herabgesetzt.
Es erstaunt vielleicht, dass die oben genannten Massnahmen bereits ausreichen, um den Passivhaus-Standard zu erreichen (Der in der Abbildung dargestellte Erdwärmetauscher ist nicht zwingend erforderlich aber sinnvoll.). Alle drei Technologien sind aus dem Niedrigenergiehausbau hinreichend bekannt und erprobt. Es ist darauf zu achten, dass alle Details sorgfältig kombiniert werden und somit eine funktionstüchtige Einheit entsteht.
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Schnitt durch ein Passivhaus: Hochgedämmt, Superfenster und Lüftungswärmerückgewinnung
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